Jürgen  Beineke
 

Homepage eines zornigen Bürgers


Russlandhetze à la Süddeutsche Zeitung

28. April 2018

Es ist ein Fehler aufgetreten

SueddeutscheZeitung. „Das von Ihnen angeforderte Dokument konnte nicht gefunden werden.“   

Unter dem 16. März 2018 agitierte Stefan Kornelius auf sueddeutsche.de mit seinem Video-Statement: Russland will den Westen destabilisieren. 

(http://www.sueddeutsche.de/politik/diplomatie-russland-will-den-westen-destabilisieren-1.3908542)

Seit ein paar Tagen ist es verschwunden – Oh Wunder! Und was hat das mit mir zu tun? Vermutlich nicht viel!


SZ Screenshot per 2018-04-27

Zur Vorgeschichte:

Anlässlich der vorgeblichen Vergiftung des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter am 04.03.2018 im englischen Salisbury agitiert Stefan Kornelius stehend freihändig: »Der Giftanschlag von Salisbury ist nur die jüngste Episode in einer ganzen Reihe von Konfrontationen mit dem Putin-Regime.«

Und er listet Russlands Sünden auf: »Einflussnahmen, Cyber-ereignisse, die Kriegsführung in der Ukraine, die Annektion der Krim, Abschuss von MH 17, die Einflussnahme in den amerika-nischen Wahlkampf und die Wahlkämpfe anderer Staaten.«

Er beteiligt sich also aktiv an einer gezielten, eskalierenden Verleumdungskampagne Russlands, in der üble Nachrede eine große Rolle spielt.  

Und was er in seinem fanatischen Eifer vergisst, ist der Dreck am eigenen Stecken.

Seine Schlussfolgerungen:

»Diese Form von Aggression beunruhigt den Westen.«
»Der Westen wird seine Schutzmaßnahmen erhöhen, er wird sich abschotten gegenüber Russland.«
»Die Gefahr ist zu groß, dass die Destabilisierung, die von Russland ausgeht, tatsächlich erfolgreich sein wird.«

Ich nahm besagtes Video-Statement noch am selben Tag zum Anlass für eine geharnischte Email an den Autor. Hier der Wortlaut:

Sehr geehrter Stefan Kornelius,

pünktlich zur anstehenden Präsidentschaftswahl in Russland am 18. März 2018 hat sich das Klübchen der medialen Stimmungsmacher zum vorläufigen Höhepunkt einer gewaltigen Kampagne gegen Wladimir Wladimirowitsch Putin verabredet.

Schauen Sie mal, was das deutsche Fernsehen sich allein für die Zeit zwischen dem 14. März 2018 und 19. März hat einfallen lassen, welchen propagandistischen Aufwand es treibt. 

• Mittwoch, 14.3., 22:20 – 22:50 Uhr ZDF, auslandsjournal spezial, Das System Putin – Russland vor der Wahl
• Donnerstag, 15.03., 04:10 – 04:40 Uhr ZDF, auslandsjournal spezial, Das System Putin – Russland vor der Wahl
• Freitag, 16.3., 19:05 – 20:15 Uhr PRO7, Galileo Putins Propaganda-Maschinerie
• Dienstag, 13.3., 20:15 – 21:50 Uhr ARTE, Propaganda 3.0 – Putin und der Westen
• Freitag, 16.3., 09:45 – 11:25 Uhr ARTE, Propaganda 3.0 – Putin und der Westen
• Freitag, 16.3., 09:00 – 10:45 Uhr ZDFINFO, Putins Rache – Angriff auf die US-Wahl
• Freitag, 16.3., 11:30 – 12:15 Uhr ZDFINFO, Putins Kalter Krieg
• Mittwoch, 21.3., 10:30 – 12:15 Uhr ZDFINFO, Putins Rache – Angriff auf die US-Wahl
• Dienstag, 13.3., 18:00 – 18:30 Uhr PHOENIX, Ein Bauer für Putin
• Mittwoch, 14.3., 15:00 – 15:30 Uhr PHOENIX, Die Putin-Matrix
• Donnerstag, 15.3., 02:15 – 03:15 Uhr PHOENIX, Die Putin-Matrix
• Donnerstag, 15.3., 07:30 – 08:30 Uhr PHOENIX, Die Putin-Matrix
• Donnerstag, 15.3., 21:00 – 21:45 Uhr PHOENIX, Putin – Russlands neuer Machtanspruch
• Donnerstag, 15.3., 21:45 – 22:15 Uhr PHOENIX, Das System Putin
• Freitag, 16.3., 00:45 – 01:30 Uhr PHOENIX, Putin
• Freitag, 16.3., 15:15 – 16:00 Uhr PHOENIX, Putin – Russlands neuer Machtanspruch
• Freitag, 16.3., 18:30 – 19:30 Uhr PHOENIX, Die Putin-Matrix
• Samstag, 17.3., 12:15 – 13:00 Uhr PHOENIX, Putin – Russlands neuer Machtanspruch
• Sonntag, 18.3., 05:15 – 06:15 Uhr PHOENIX, Die Putin-Matrix
• Sonntag, 18.3., 23:30 – 00:00 Uhr PHOENIX, Ein Bauer für Putin
• Sonntag, 18.3., 23:05 – 00:00 Uhr n-tv, Wladimir Putin – Sein wahres Gesicht
• Montag, 19.3., 00:10 – 01:00 Uhr n-tv, Die Nachtwölfe – Putins Biker

Und Sie beteiligen sich auf Seiten der Printmedien ebenfalls daran. Ich möchte Sie erinnern  

– Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien mit einer Bilanz dieser westlichen, zumeist völkerrechtswidrigen Interventionskriege von mittlerweile 1,5 Millionen Menschenleben und zig-Millionen Flüchtlingen ist die hässliche Reputation, die sich mit der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ verbindet, die mal als NATO, mal als Coalition Of The Willing, mal als Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat Staaten überfällt. –  

und auffordern, bei Ihren kryptischen Hassbotschaften gegen Wladimir Wladimirowitsch Putin den Dreck am eigenen Stecken nicht zu vergessen. Denn das ist ja wohl die Aufgabe dieser aufwiegelnden und scharfmacherischen Beiträge – Putin auf der ganzen Linie zu diskreditieren und gleichzeitig den Grund für die nächste aggressive Konfrontation zu konstruieren. 

Es war Sowjet-Russland, das sich 1990/1991 aus den 15 sowjetischen Unionsrepubliken zurückgezogen hat. Niemand hätte Russland dort vertreiben können. Noch keine zehn Jahre später aber begann die „westliche Wertegemeinschaft“ ihre überwiegend völkerrechtswidrigen Eroberungskriege: Vom 24. März bis zum 10. Juni 1999 führte die NATO im Kosovo unter Einsatz von über 1.000 Kampfflugzeugen eine der massivsten Luftkriegsoperationen der Militärgeschichte durch. 

Russland ist dem Westen 25 Jahre lang nicht in die Quere gekommen. 

Es ist unklar, wer hinter der Vergiftung des Ex-Doppelagenten Sergei Skripal steckt. 

Premierministerin Theresa May agitiert schlimmer als Anthony „Tony“ Charles Lynton Blair und George W. Bush, die sich für ihren völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak eine Lüge ausdachten. 

[Siehe auch: Russlandhetze à la Süddeutsche Zeitung - Beispiel Julian Hans]

Premierministerin Theresa May hat nur ein "Höchstwahrscheinlich", dass Russland für den Giftgas-Anschlag auf Ex-Doppelagent Skripal verantwortlich ist und kündigt harte Sanktionen an, in die sich EU und NATO einbinden lassen. Man diskutiert bereits den Bündnisfall. – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. 

Am 13.03.2018 äußerte sich Theresa May im Parlament zum Fall Skripal. Ihre Rede war bis in die feinsten Nuancen ausformuliert und wurde vom Redemanuskript abgelesen. An keiner Stelle sagte May, dass das Nervengift, mit dem Skripal nach Ansicht der britischen Behörden umgebracht werden sollte, ein Kampfstoff war, der in Russland hergestellt wurde oder den nur Russland besitzt. Sie sagt vielmehr, es handele sich um „ein Nervengift von einem Typ, der in Russland entwickelt wurde“. „Wir wissen, dass Russland dieses Gift früher produziert hat und noch immer in der Lage ist, dies zu tun“. 

Ich behaupte mal, dass es keine wirklichen Beweise gibt, denn warum sonst legt Frau May sie nicht vor. Aber sie dramatisiert, und Deutschland, Frankreich und die USA helfen kräftig mit. Sie haben sich nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal hinter Großbritannien gestellt und in ungewöhnlich scharfen Worten von Moskau Aufklärung verlangt. „Es handelt sich um einen Übergriff gegen die Souveränität des Vereinigten Königreichs“, befanden die Staats- und Regierungschefs aller vier Länder am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung. „Ein solches Vorgehen verletzt eindeutig die Bestimmungen des Chemiewaffenübereinkommens und das Völkerrecht. Es bedroht unser aller Sicherheit.“ Starker Tobak! 

„Wir teilen die Einschätzung des Vereinigten Königreichs, dass es keine plausible alternative Erklärung gibt“, schreiben Kanzlerin Angela Merkel (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron, US-Präsident Donald Trump und die britische Premierministerin Theresa May. 

„Es handelt sich [also] um einen Übergriff gegen die Souveränität des Vereinigten Königreichs.“ Das kommt einem doch bekannt vor. Haben die USA Nine/Eleven nicht auch als Angriff auf die Vereinigten Staaten von Amerika definiert, den Bündnisfall ausgerufen und sind dann mit der NATO in Afghanistan eingefallen? 

Russland rügt seinerseits Theresa May und Konsorten. Sie mussten sich vom russischen Botschafter bei der EU-Kommission Wladimir Tschischow belehren lassen: 

»Großbritannien verletzt de facto die Chemiewaffenkonvention, laut der es dem verdächtigten Land notwendige objektive Daten übergeben sollte, darunter auch Proben der verdächtigen Substanz. Danach müsste die russische Seite auf diesen Verdacht binnen zehn Tagen reagieren. Stattdessen wählte London leider die Sprache der Ultimaten. Ich kann sofort sagen, dass Ultimaten gegenüber Russland nicht funktionieren.« 

Angesichts einschlägiger Erfahrungen mit den westlichen Politakteuren gehe ich davon aus, dass Theresa May die Ouvertüre zum nächsten gemeinsamen Eskalationsschritt der „westlichen Wertegemeinschaft“ angestimmt hat. 

Mich ärgert die Einseitigkeit der journalistischen Berichterstattung, die sich unter Auslassung der eigenen systemischen Anteile auf Putin-Bashing verständigt hat, auf Erdoğan-Bashing, auf Assad-Bashing, auf Trump-Bashing, auf X-Bashing, auf Y-Bashing, auf usw.-Bashing. – Mit diesen Bashings vergiften Sie die Welt!

Mit eher unfreundlichen Grüßen

Jürgen Beineke

P.S.: Ich erlaube mir, meine politische Post an exponierte Medienmitarbeiter und Politiker in öffentlichen Foren, z. B. der Freitag Community, Pseudonym „Flegel“, zu veröffentlichen.

… 

Ein paar Tage später dann die besonnene Videokolumne "Europa muss vorsichtig sein mit seinen Schuldvorwürfen" von Heribert Prantl, ebenfalls auf sueddeutsche.de. Ihm sandte ich unter dem 21.03.2018 folgende Email:

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heribert Prantl,

danke für Ihren Beitrag, doch möchte ich Sie fragen, ob Sie selbst gelegentlich auch die Artikel auf SZ ONLINE lesen, wo sich Ihr Kollege Stefan Kornelius ebenfalls verbreitet. Z. B. mit seinem unsäglichen Video-Clip „Russland will den Westen destabilisieren“.

Er behauptet dort ganz kess: »Der Giftanschlag von Salisbury ist nur die jüngste Episode in einer ganzen Reihe von Konfrontationen mit dem Putin-Regime.« Als handele es sich nicht um die bewusste Inszenierung der Theresa May, die Russland bisher ohne jeden Beweis attackiert. Zudem erteilt er Ratschläge »Wie Europa und die USA reagieren sollten.«

Er zählt auf: »Einflussnahmen, Cyberereignisse, die Kriegsführung in der Ukraine, die Annektion der Krim, Abschuss von MH 17, die Einflussnahme in den amerikanischen Wahlkampf und die Wahlkämpfer anderer Staaten.« Das alles wird von Ihrem Kollegen völlig zusammenhanglos und so in den Raum gestellt, als gäbe es den Dreck am eigenen Stecken nicht.

– Kosovo, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien mit einer Bilanz dieser westlichen, zumeist völkerrechtswidrigen Interventionskriege von mittlerweile 1,5 Millionen Menschenleben und zig-Millionen Flüchtlingen ist die hässliche Reputation, die sich mit der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ verbindet, die mal als NATO, mal als Coalition Of The Willing, mal als Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat Staaten überfällt. –

Seine Schlussfolgerungen:

»Diese Form von Aggression beunruhigt den Westen.«

»Der Westen wird seine Schutzmaßnahmen erhöhen, er wird sich abschotten gegenüber Russland.«

»Die Gefahr ist zu groß, dass die Destabilisierung, die von Russland ausgeht, tatsächlich erfolgreich sein wird.«

Dabei ist Russland dem Westen 25 Jahre lang nicht in die Quere gekommen.

Und es war Sowjet-Russland, das sich 1990/1991 aus den 15 sowjetischen Unionsrepubliken zurückgezogen hat. Niemand hätte Russland dort vertreiben können. Noch keine zehn Jahre später aber begann die „westliche Wertegemeinschaft“ ihre überwiegend völkerrechtswidrigen Eroberungskriege. Die Ouvertüre: Vom 24. März bis zum 10. Juni 1999 führte die NATO im Kosovo unter Einsatz von über 1.000 Kampfflugzeugen eine der massivsten Luftkriegsoperationen der Militärgeschichte durch.

Ich finde/fand besagte Videokolumne Ihres Kollegen so obszön, dass ich ihm eine entsprechende Email geschrieben habe.

Danke also noch einmal für Ihren besonnenen Beitrag.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Beineke


Und nun ist ein Fehler aufgetreten: „Das von Ihnen angeforderte Dokument konnte nicht gefunden werden.“ – Wie schön!

Ich habe Stefan Kornelius soeben per Email gelobt: Ob Zufall oder Absicht. Auf jeden Fall: Glückwunsch!

...

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